Schon wieder: Anfragen vom HANDELSBLATT

  • 11.12.2018

Kürzlich erhielt die MK-Kliniken AG eine E-Mail von einem alten Bekannten: Handelsblatt-Reporter Lars-Marten Nagel. Wir hatten schon einmal mit ihm auf merkwürdige Weise zu tun. Vor nicht allzu langer Zeit ließ er sich unmittelbar vor einer anstehenden Hauptversammlung mit „Des-Informationen“ füttern.

 Es war wirklich nicht schwer aus den uns damals zugesandten Fragen herauszulesen, aus welcher „Ecke“ sie kamen. Für uns war es nur verwunderlich, warum ein Reporter einer angesehenen Wirtschaftszeitung seine Quellen nicht sorgfältiger auswählt. Kurz nach dem Erscheinen dieses Artikels von Lars-Marten Nagel im HANDELSBLATT wurden Teile davon von einem Gericht in Hamburg durch einstweiligen Verfügungsbeschluss untersagt (LG Hamburg, AZ: 324 O 543/17). Sowohl das HANDELSBLATT als auch Lars-Marten Nagel erkannten die Entscheidung als endgültige Regelung an – ohne „Präjudiz und Anerkennung einer Rechtpflicht, gleichwohl rechtsverbindlich“.

 Jetzt tritt Lars-Marten Nagel also erneut auf den Plan. Dieses Mal scheint er sich u.a. mit einer besonderen Aktionärsspezies befassen zu wollen: mit notorischen Raubrittern und Berufsklägern, die bei den Hauptversammlungen der MK-Kliniken AG auftreten, zwar oft nur mit ein paar Aktien in der Hand, aber dafür gerne auch mal mit großen „Interessen“ im Hintergrund. Auf Vertreter dieser uns wohlbekannten Störer-Truppe zielen jedenfalls einzelne Fragen des Reporters Nagel, die wir nun bis Dienstag, 11 Uhr, beantworten sollen.

Hier die Fragen und unsere Antworten.

1. Gegen die Hauptversammlungen vom 14.6. und vom 27.9. haben Minderheitsaktionäre Beschlussmängelklagen eingereicht. Sie sehen ihre Aktionärsrechte in unzulässiger Weise beschnitten. So seien Rederechte eingeschränkt worden. Ein anderer Vorwurf lautet, dass unzulässigerweise elektronische Geräte eingesammelt wurden. Was sagen Sie zu den Vorwürfen?

Die Klagen der Kleinstaktionäre sind unbegründet und anhängig beim Landgericht Berlin. Wir warten auf die Gerichtsentscheidungen in den nächsten Monaten.

2. Es gab umfangreiche Aktienrückkaufsprogramme. Einige Minderheitsaktionäre behaupten, dass der innere Wert der Aktie weit über den Angebotspreisen von 16,6 Euro bzw. 10,64 Euro liegt. Was sagen Sie dazu?

Vielleicht liegt der innere Wert darüber, vielleicht liegt der innere Wert darunter. Die Preisfindung ergab sich aufgrund von Angebot und Nachfrage. 

 3. Es gibt eine rechtliche Auseinandersatzung mit ehemaligen Vorständen des Unternehmens. Wie ist hier Ihre Position und wie ist der Stand der Dinge?

Zwei Vorstände sind aufgrund von Missmanagement verklagt worden. Die erste Instanz hat Zugunsten der Vorstände entschieden. Die Urteilsbegründung erscheint uns nicht stichhaltig. Nun ist das Oberlandesgericht Hamburg an der Reihe zu entscheiden. Der dem Unternehmen entstandene Schaden beläuft sich auf über EUR 9,2 Mio. Bisher haben beide Vorstände in den Anwaltlichen Schriftsätzen sich gegenseitig bezichtigt, der jeweils andere sei für die Schadensverursachung verantwortlich.

4. Auf der Hauptversammlung im September äußerten Aktionäre die Kritik, dass mit der geplanten Kapitalerhöhung die Anteile jener Aktionäre „verwässert“ werden sollen, die nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmen können oder wollen. Was sagen Sie dazu?

„Die Kapitalerhöhungsabsicht verfolgt primär keine Verwässerungsabsicht.“ Allerdings: wer nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmen möchte, wird verwässert. Ein gelegentlicher Blick in das Aktiengesetz erhöht insoweit den Horizont.

5. Begründet wurde die Kapitalerhöhung mit dem geplanten Kauf weiterer Unternehmen oder Unternehmensanteile? Gibt es dazu konkrete Pläne, wenn ja welche?

 Die Gesellschaft arbeitet daran.

 6. Die Frage richtet sich an den Aufsichtsratsvorsitzenden: Wie viele Aktien werden von der Familie Marseille und von durch die Familie kontrollierten Unternehmen genau gehalten?

 Diese Frage sollten Sie an die Großaktionäre direkt richten. Über die genauen Beteiligungsverhältnisse der Namensaktionäre geben wir Dritten gegenüber schon aus rechtlichen Gründen keine Detailauskünfte.

 

Gegenfrage an den HANDELSBLATT-Reporter Lars-Marten Nagel: Wie ist es mit Ihrem „Ehrenkodex“ als Mitarbeiter des an angesehen HANDELSBLATT-Verlages zu vereinbaren, sich vor den Karren von Personen spannen zu lassen, wie zum Beispiel räuberischen Aktionären oder enttäuschten Mitarbeitern, die aufgrund von sachwidrigen Erwägungen ihre Aktivitäten – gerne auch aus dem Verborgenen – führen?

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